Marktbrunnen Wallsee


Schon Ende des 19. Jahrhunderts zierte ein schöner Steinbrunnen die Parkanlagen vom Markt Wallsee. Wann der Brunnen gesetzt worden ist, ist unbekannt. Es liegen keine Urkunden darüber auf.

Eine alte Überlieferung berichtet, dass bei der Eröffnung der neuen Schlosswasserleitung auch ein Brunnen errichtet worden ist.

Der ehemalige Besitzer des Schlosses, Graf Daun, hat eine hölzerne Schlosswasserleitung vom „Gsinkert“ bis in das Schloss verlegen lassen. Als der Erzherzog Franz Salvator mit seiner Gattin, einer Tochter vom Kaiser Franz Josef, Maria Valerie das Schloss Wallsee erworben hatte (11. Juni 1895) wurde es vom Grund auf saniert und umgebaut. Im Zuge dieser Renovierung wurde auch die Wasserleitung neu installiert und die hölzernen Leitungsrohre gegen gusseiserne ausgetauscht. Zur Eröffnung der neuen Wasserleitung soll auch im Park am Marktplatz ein Steinbrunnen errichtet worden sein. Ein schöner granitener Brunnen mit einem Becken, einer blumenbekränzten Säule, von der zwei schmiedeeiserne Wasserrohre sprudelndes Wasser in das Becken fließen ließen.

Wie alles Irdische allmählich dem Verfall preisgegeben wird, so nagte auch am Brunnen der Zahn der Zeit, das Becken wurde undicht, und blieb lange Zeit ohne Wasser. Moos und Gras eroberten den Brunnen uns schließlich wurde er abgetragen und weggeschafft. Das war in den Jahren 1949 oder 1950. Jahrzehnte lang blieb der romantische Park ohne einen plätschernden Brunnen.


Im Zuge der Neugestaltung der Parkanlagen des Marktes wurde auch in Erwähnung gezogen, einen neuen Marktbrunnen zu errichten. Unter der Regierungszeit des damals amtierenden Bürgermeisters Hr. Franz Kammerhofer und des rührigen Gemeinderates wurde das Projekt „Marktbrunnen“ ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt der Architekt Hr. Mag. Hubert Rosskopf aus Aschbach, Krenstetten, Hauptsraße 20 und wurde zur Durchführung aller dazu notwendigen Arbeiten und Baudurchführung beauftragt. Als Baumeister für die Errichtung des Brunnens wurde das Granitwerk Kleinzell GesmbH. in Kleinzell/ Mkr. beordert.  

Als Baumaterial wurde der Neuhauser Granit verwendet und für die Wasserauslaufrohre ein Nirostermetall. 

Am Samstag, dem 27. Mai 2000 war der Festtag gekommen, wo der schöne Marktbrunnen eröffnet und auch gesegnet werden sollte. Ein strahlender Mittag brachte festliche Stimmung, eine große Menge Einheimischer und Auswärtiger Festgäste bevölkerten den weiträumigen, neu gestalteten Marktplatz, Abordnungen von der Bezirkshauptmannschaft und der Landesregierung gaben Wallsee die Ehre und die Trachtenmusikkapelle Wallsee-Sindelburg erhöhte durch ihre flotten Marschdarbietungen den Fest-Charakter.

Frau GR und Kulturreferentin Dir. Brigitte Mayr begrüßte die Festgäste und eröffnete damit die Feierlichkeiten.

Herr Bgm. Franz Kammerhofer stellte das wohlgelungene Projekt vor und Herr Landesrat Mag, Wolfgang Sobotka hielt eine zündende Festrede. Unter musikalischen Klängen wurde auch die kirchliche Segnung durch den Ortspfarrer Hr. Mag. Manfred Heiderer und unter großem Jubel der Bevölkerung begann das sprudelnde Wasser aus den blinkenden Röhren zu fließen und füllten das große Wasserbecken.

Nun steht der neuerrichtete Marktbrunnen in seiner klaren Schönheit da inmitten eines wohlgepflegten Parkes, umgeben von Ruhebänken und plätschernd spendet das schöne Kunstwerk erfrischende Kühle, wohltuende Ruhe und Freude am Anblick. Und wenn abends die Lichter in den neuen Kanderlaben am Marktplatz aufleuchten, dann erstrahlt auch der Brunnen in einem indirekten, mystischen Lichte.

So ist nun der Markt Wallsee um ein weiteres vortreffliches Kunstwerk bereichert worden.

Am Rande erzählt: Eine typische Geste von unserem Humorvollen Pfarrer, als die Brunnenweihe vollzogen wahr, schöpfte der Hr. Pfarrer mit beiden Händen Wasser aus

dem Becken, eilte zu den Festgästen und spritzte das Wasser vom geweihten Brunnen über sie mit der Bemerkung: auch die Festgäste sollen ihren Segen haben! Mit einem großem Hallo wurde diese „Zeremonie“ begrüßt.
Dass Wallsee mit dem Brunnen für den Fremdenverkehr gutes getan hat beweist er, indem er der Mittelpunkt und Ruheplatz für eine geruhsame Pause der fremden Radfahrer ist.